14/02/2023

Die Kraniche des Februar

+++ Achtung: Sie betreten eine Valentinstag-freie Zone! +++

Die Werkstattkatze und ich sind umgezogen, das neue Atelier ist begehbar und man muss nicht mehr wirklich alles suchen, weil man es irgendwo verlegt hat. Die Hände gewöhnen sich auch langsam wieder von der Grobmotorik des Umzugskistenpackens an die Feinmotorik von Buchbinden und Origami. Das Atelier und die neue Aussicht von der Werkbank sind noch nicht reif zum Fotografieren, aber die Kraniche des Februar sind schon fertig.

Vier Origami-Kraniche mit Hanafuda-Muster für den Monat Februar, vor einer Phalenopsis-Orchidee

Im Februar schmücken sich die Kraniche mit einer alten Bekannten, der Pflaumenblüte. Wie bei der Kiefer im Januar, habe ich auch über Ume, die japanische Pflaume, schon einen Blogbeitrag geschrieben. Die Kraniche des Februar zeigen (im Uhrzeigersinn, angefangen unten rechts) zweimal die einfache Pflaumenblüte, dann Pflaumenblüte und roter Papierstreifen (auf dem Streifen steht wieder akayoroshi, was 'Rot ist gut' bedeutet), und schließlich einen Japanseidensänger im blühenden Pflaumenbaum unter roten Wolken. Tatsächlich singt der Japanseidensänger erst dann sein Frühlingslied, wenn die Pflaumenblüte schon vorüber ist, aber Vogel und Blüte werden trotzdem zusammen dargestellt (künstlerische Freiheit!).

Wenn Sie selber einmal Kraniche falten möchten, so gibt es ein schönes Video von Senbazuru Origami (unterlegt mit passender Musik), in dem gezeigt wird, wie es geht. In Japan glaubt man übrigens, dass die Götter einem einen Wunsch erfüllen, wenn man tausend Kraniche gefaltet hat. Das wäre allerdings eine beachtenswerte Leistung. Kraniche zu falten ist nicht so einfach, vor allem, wenn die mehrlagigen Spitzen ordentlich aussehen sollen.

Ich freue mich über Kommentare an ateliergry@gmail.com.