21/09/2020

Halbzeit in der Galerie Handwerk


Nachtrag: Entgegen der ursprünglichen Pläne findet die Herbst und Winter 2020 Verkaufsausstellung in der Galerie Handwerk Koblenz nun mit gewohnt voller Besetzung bis Weihnachten statt. Werke von 150 gestaltenden Handwerkern und Künstlern (darunter auch Atelier Gry) freuen sich über Ihren Besuch. Den Mund-und-Nasen-Schutz nicht vergessen!
Die Galerie Handwerk ist bis 23. Dezember geöffnet. Wochentage 11-18 Uhr, Samstage 11-17 Uhr (Sonntage geschlossen).


Zur Halbzeit des ersten Teils der Herbst-/Winterausstellung in der Galerie Handwerk Koblenz, in dem meine Werke dabei sind, hier ein paar Impressionen.
 

Drehständer mit Büttenkarten auf einem Regal in der Galerie Handwerk

Beim Besuch hat mich zuallererst die relative Leere überrascht. Die Ausstellung ist tatsächlich sehr viel 'luftiger' als zuvor. Dies ist zum Beispiel der Bereich links vom Eingang, wo sich sonst die Weihnachts- und Grußkarten drängen. Meine Karten im Drehständer, die Karten im Körbchen dahinter und die Topfpflanze haben heuer jede Menge Raum, um zu wirken.
 

Sechs Schachteln von Atelier Gry in einer Vitrine

Nach wie vor begeistert mich, wie die Wertigkeit und Eleganz von Exponaten unterstrichen wird, wenn sie in einer Vitrine stehen!
 

Bücher, Alben und Lesezeichen von Atelier Gry auf einem Regal
Bücher, Alben und Lesezeichen von Atelier Gry in einem Regal

Hier lässt dagegen das große schwedische Möbelhaus grüßen! Eine praktische Auslage für Bücher und handgewebte Geschirrtücher (links im unteren Bild), aber die alten Podeste finde ich doch schöner.

Noch mehr Eindrücke finden Sie in der Fotogalerie der Galerie Handwerk Koblenz auf Flickr. Dort gibt es auch ein Foto eines Kochmessers vom Preußischen Zollhaus 1821 – der preußischblaue Schemen im Hintergrund ist eine meiner Messerschachteln!
Ich bin schon gespannt, welche Schätze im weiteren Verlauf der Ausstellung noch dazukommen.

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07/09/2020

Japanische Muster (2)

Traditionelle japanische Muster (wagara) sind nicht einfach nur schön anzusehen, sie haben vor allem Bedeutungen. Welche das sind und welche der Papiere, mit denen ich meine Bücher und Schachteln beziehe, solche Botschaften tragen, das möchte ich in dieser Serie von Blogbeiträgen erforschen.

Teil 2 widmet sich dem vielseitigen Wellenmuster, das Sie bestimmt schon einmal gesehen haben:

Seigaiha

Das japanische Muster Seigaiha

Seigaiha ist ein Wellenmuster aus konzentrischen Kreisen, die dachziegelartig übereinander angeordnet sind. Ursprünglich stammt es aus Persien und ist dann auf der Seidenstraße nach Osten gewandert. Im alten China wurde so das Meer auf Landkarten dargestellt. In Japan scheint das Muster schon sehr früh auf Kleidungsstoffen verwendet worden zu sein. Eine tönerne Grabfigur (haniwa) aus dem 5. bis 6. Jahrhundert, die ein Mädchen darstellt, trägt bereits ein Seigaiha-Muster. Später erscheint das Muster auch auf Keramik und Lackarbeiten. Da es sehr leicht aus entsprechend geformten Ziegeln gestaltet werden kann, wurde es zur Dekoration von Tempeln, Toren und Saalbauten genutzt. Man kann es sogar mit einem Besen in den Sand eines Trockengartens zeichnen. (Quelle) (Quelle)

Seigaiha bedeutet wörtlich soviel wie 'blaue Meereswellen'. Es ist ein kraftvolles und dennoch ruhiges, harmonisches Muster. Daher ist es nicht verwunderlich, wenn es als glücksbringendes Symbol für Ruhe, Frieden und langanhaltende Freude gilt: Das Leben soll so wie ein ruhiges Meer friedlich vor sich hin plätschern. Wem das zu langweilig scheint, kann in Gedanken ergänzen, dass die Japaner Meereswellen auch als Symbol für Ausdauer und Kraft ansehen – was man auch an deutschen Küsten gut nachvollziehen kann. (Quelle) (Quelle) (Quelle)

Hier sind Beispiele für Chiyogami mit Seigaiha-Muster aus meinem Fundus: Gold auf Schwarz, Gold auf Rot, Blau auf Weiß und das Muster 'Farbwellen', in dem Seigaiha hier in den rosafarbenen Bereichen vorkommt.

Drei Beispiele für Chiyogami mit Seigaiha-Muster
Das Muster 'Farbwellen'

Einige dieser Papiere finden Sie zurzeit auf einem Doppelbuch, einer Bleistiftschachtel und als Lesezeichen in der Herbst-/Winterausstellung der Galerie Handwerk Koblenz.

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