11/07/2022

Seegraskistengalerie: Victor Vasarely

 

Meine private Galerie an der Seegraskiste neben der Werkbank (kurz: Seegraskistengalerie) zeigt wieder eine neue Ausstellung. Sie erinnern sich vielleicht noch an die erste und zweite Ausstellung während der Corona-Pandemie. Nun, die Pandemie geht trotz des warmen Wetters munter weiter und warum soll es da nicht auch eine neue Ausstellung geben?

Seegraskiste mit drei Kunstpostkarten, die mit kleinen hölzernen Wäscheklammern befestigt sind. Die drei Postkarten zeigen Werke Victor Vasarelys. Im Uhrzeigersinn von oben: 'Vega 200' (1968), 'Collage vert' (1990) und 'Boglar' (1966).

Diesmal gibt es drei Werke des französisch-ungarischen Malers und Grafikers Victor Vasarely (1906-1997). Am bekanntesten ist er sicherlich für seine Op Art, insbesondere die monumentale 'Vega'-Serie, wo sich die Darstellungen dem Betrachter entgegenzuwölben scheinen. Hier sehen Sie die im Original 2 x 2 Meter große Vega 200 von 1968.

Victor Vasarely: Vega 200 (1968)

Heutzutage kann man solche Grafiken leicht am Computer erstellen. Hier ist beispielsweise meine Version, die mit Photoshop Elements unter Zuhilfenahme von null malerischem Talent entstanden ist.

Eigenes Werk von Atelier Gry im Stil einer 'Vega' von Victor Vasarely

Im Internet finden Sie eine englischsprachige Anleitung, wie man so etwas macht. Wenn Sie beide Bilder vergleichen, sehen Sie aber sofort die Schwächen der Computerversion: Die Kreise blähen sich nicht richtig auf, wodurch das Bild weniger plastisch wirkt. Es gibt auch nur zwei gleichbleibende Farben und einen Farbverlauf, wodurch das Bild ebenfalls weniger plastisch wirkt. Vasarely hat für seine Vega natürlich keinen Computer benutzt, sondern alles von Hand mit Acrylfarbe auf Leinwand gemalt. Übrigens hatte der Künstler nichts dagegen, wenn sich die Menschen ihre eigenen Vasarelys schufen. 1969 brachte er zu diesem Zweck eine Art Baukasten heraus. Aus farbigen Plättchen in geometrischen Formen und quadratischen Grundflächen konnte man sich sein eigenes Wandbild zusammenstellen.

Victor Vasarely: Boglar (1966) in hellem Ocker mit Grau- und Lila-Tönen

Vasarely hat aber nicht nur gemalt, sondern auch mit farbigem Papier gearbeitet. Hier ist ein Werk von 1966 aus seiner 'Boglar'-Serie. Mit Gouachefarben bemaltes Papier wurde dazu ausgeschnitten und auf eine ca. 2,5 x 2,5 m große Sperrholzplatte geklebt. In seinem kleinen (ca. 25 x 25 cm) Spätwerk Collage vert von 1990 verwendet er ebenfalls farbiges Papier, diesmal auf Papier geklebt.

Victor Vasarely: Collage vert (1990)

Wenn Sie mehr über Victor Vasarely wissen wollen, so gibt es im Netz ein gut gemachtes, sehr kurzweiliges sogenanntes Digitorial des Frankfurter Städel Museum, das aus Anlass ihrer großen Vasarely-Ausstellung 2018 herausgekommen ist.

Ich freue mich über Kommentare an
ateliergry@gmail.com.