16/05/2022

Meine Favoriten

Ein virtueller Ausstellungsrundgang zur Staatspreis-Ausstellung

Ich war dabei bei der festlichen Preisverleihung und Ausstellungseröffnung! Nur leider war der Fluch der Technik auch dabei und so habe ich keine brauchbaren eigenen Fotos von den Stücken, die mir in der Ausstellung am besten gefallen haben. Deswegen möge mir der Fotograf der Katalogfotos, Meister Michael Jarmusch, verzeihen, dass ich mich seiner Fotos bediene, um Ihnen meine Favoriten in der Ausstellung vorzustellen. Diese Auswahl ist natürlich höchst subjektiv. Kommen Sie mit in den Ausstellungsraum!

Drei Gefäße von Dorothee Wenz aus eingefärbtem Ton und Porzellan in farbigen, streifigen Schichten
Zwei Gefäße von Dorothee Wenz aus eingefärbtem Ton und Porzellan in farbigen, streifigen Schichten

Los geht es mit einer der drei Staatspreisträgerinnen 2022: Der Keramikkünstlerin Dorothee Wenz aus Schwabenheim. Ihre aus eingefärbtem Ton bzw. Porzellan aufgebauten Gefäße sind ein Fest für das Auge, wenn man Farben mag. Die seidig glatte Oberfläche soll auch ein Fest für die Fingerspitzen sein, aber ich habe mich im Museum nicht getraut, ein Exponat anzufassen! Und weil man so etwas von Nahem ansehen muss, hier noch zwei Detailaufnahmen:

Detailaufnahme eines blauen Gefäßes von Dorothee Wenz aus eingefärbtem Ton und Porzellan in farbigen, streifigen Schichten
Detailaufnahme eines roten Gefäßes von Dorothee Wenz aus eingefärbtem Ton und Porzellan in farbigen, streifigen Schichten

Schräg gegenüber von diesen Gefäßen leuchten die Skulpturen von Manfred Braun. Besonders schön ist die Leuchtskulptur Nr. 249 »Curruhme«, da die grünspanartige Glasur so gut mit dem goldenen Licht aus dem Inneren harmoniert.

Leuchtskulptur aus Steinzeug in rundlicher organischer Form mit vielen kleinen Löchern, aus denen Licht austritt

Noch mehr Farben finden sich in den flachen Vitrinen auf der anderen Raumseite. Sehen Sie nur diese natürlichen Farbharmonien in den Steinzeug-Tellern und -Schalen von Barbara Kaas und Emil Heger aus der Kannenbäckerstadt Höhr-Grenzhausen!

Drei Sets mit je fünf ineinander gestapelten Tellern bzw. Schalen unterschiedlicher Größe aus naturfarbenem Steinzeug. So angeordnet, dass sich konzentrische Farbkreise ergeben in Abstufungen von Hell zu Dunkel oder umgekehrt.

Ebenfalls aus Höhr-Grenzhausen kommt, was schräg gegenüber von der Decke hängt. Auf den ersten Blick meint man, das seien Origami-Lampenschirme. Die Pendelleuchten von Dick Lion sind aber aus Porzellan (bone china) und nicht aus gefaltetem Papier.

Kugelige, aus fünfzackigen Sternen zusammengesetzte Pendelleuchte »Circum Stellar« und die Leuchte »Trio Obliquo« mit drei annähernd kugelförmigen Schirmen mit teils schief sitzenden Breitrippen

Wir sind doch vorhin an drei Objekten vorbeigekommen, die aussahen wie golden leuchtendes Meringue. Waren die auch aus Porzellan? Gehen wir nochmal hin. Nein, diesmals ist es tatsächlich Papier. Die drei Leuchtobjekte von Helmut Frerick sind aus Hanfpergamentpapier gemacht. Dieses und mein Werk sind übrigens die einzigen in der Ausstellung aus der Kategorie 'Papier'.

Drei an Meringue erinnernde leuchtende Objekte auf Messingfüßen: Trian (dreieckig), Stele (hoch aufragend) und Lune-Croissant (halbmondförmig)

Doch zurück zu den Vitrinen. Hier sehen wir als nächstes sieben Gefäße von Heinrich Andreas Schilling. Mir gefällt besonders gut, wie der Beton auf das innere Gefäß aus Ahorn aufgetragen wurde, damit er sich genau an den unregelmäßigen Deckel aus Mooreiche anpassen kann und Körper mit glatter Oberfläche entstehen.

Fünf quaderförmige und zwei stabförmige Gefäße aus Ahorn mit Deckel aus Mooreiche und Ummantelung aus Beton

Zum Schluss kommt noch ein besonders schönes Stück von Sonja Sebes-Top. Ein schlichtes Gefäß mit einem grünen Kiefernzweig wie aus einem japanischen Holzschnitt. Dazu noch eine kleine Menge Rot für den Kontrast.

Hohes helles Porzellangefäß mit aufgemaltem Kiefernzweig in Grün, zusätzliche farbige Akzente durch grüne Striche und rote getröpfelte Linien

Das war's auch schon für heute. Das sind (mit einer Ausnahme) nicht die preisgekrönten Werke, aber mir ging es darum, auch einmal die Finalisten zu zeigen, die vielleicht nicht so viel Rampenlicht bekommen. Nochmal: Alle Fotos in diesem Blogbeitrag sind das Werk von Michael Jarmusch vom Fotostudio Jarmusch in Koblenz, www.jarmusch.de.

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