20/09/2021

Japanische Muster (6)

Traditionelle japanische Muster (wagara) sind nicht einfach nur schön anzusehen, sie haben vor allem Bedeutungen. Welche das sind und welche meiner Bezugspapiere solche Botschaften tragen, das möchte ich in dieser Serie von Blogbeiträgen erforschen.

In Teil 6 geht es um ein Muster, das die Japanische Kiefer darstellt:

Matsu

In Japan findet sich die Japanische Rotkiefer und die Japanische Schwarzkiefer in Gärten, in Wäldern und auch als Bonsai. Die Kiefer ist ein immergrüner Baum, was Menschen in Gegenden, wo die meisten Bäume zu Beginn der kalten Jahreszeit die Blätter abwerfen, schon immer beeindruckt hat. Ähnlich wie bei der Tanne, der man bei uns Eigenschaften wie Treue und Beständigkeit zuschreibt (man denke nur an das Lied 'Oh Tannenbaum'), so steht auch in Japan die Kiefer für Langlebigkeit, Standhaftigkeit und Weisheit. Am Neujahrstag werden daher die Eingangstüren gern mit Kiefernzweigen dekoriert, um Wohlstand und Erfolg zu sich einzuladen. Ein nützlicher Nebeneffekt ist, dass so auch böse Geister vertrieben werden, weswegen auch Schreine und Tempel oft von Kiefern umstanden sind. (Quelle)

Die japanischen Muster Matsu (Kiefer) und Matsuba (Kiefernnadeln) auf einem Bogen Chiyogami

Die guten Eigenschaften und den Schutzeffekt der Kiefer kann man sich wohl auch durch Verwendung von mit Kiefernmuster versehenen Stoffen oder Papieren zu Nutze machen. In dem Beispiel oben sehen Sie in dem zentralen roten Feld Matsu, die Japanische Kiefer. Im hellbraunen Feld links und im grünen Feld rechts von den Kiefern sehen Sie zwischen Blumen Matsuba, die vom Baum gefallenen langen Nadeln der Kiefer. Diese symbolisieren Langlebigkeit und Wiederstandsfähigkeit. (Quelle)
Das Bildbeispiel ist ein Ausschnitt des Musters 'Potpourri', das Sie in meinem letzten Blogbeitrag über die Herbst-/Winterausstellung an einem Doppelbuch, einer Schmuckbox und an den Lesezeichen gesehen haben. Bald kommen auch neue Schachteln mit diesem schönen Muster in meine Online-Galerie.

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