Zur Feier der japanischen Pflaumenblüte, die ungefähr jetzt beginnt, also noch mitten im Winter,
gibt es 25% Preisnachlass auf alle Artikel mit dem Muster 'Pflaumenblüte' oder 'Ume',
solange der Vorrat reicht.
Traditionelle japanische Muster (wagara) sind nicht einfach nur schön anzusehen,
sie haben vor allem Bedeutungen. Welche das sind und welche meiner Bezugspapiere solche
Botschaften tragen, das möchte ich in dieser Serie von Blogbeiträgen erforschen.
In Teil 4 geht es um ein Blumenmuster, das aber gar keine Blumen darstellt, sondern die
Blüten eines Baumes: die Pflaumenblüte, auf Japanisch
Ume
Mitten im Winter, von Januar bis Ende Februar, blüht Prunus mume, die japanische Pflaume.
Dieses eher untypische Blühverhalten hat der japanischen Pflaume seit dem Altertum eine enorme
kulturelle
Bedeutung beschert, die wie so Vieles in der japanischen Kultur aus China übernommen wurde. Da die
Pflaumenblüte so erfolgreich dem Winter trotzt, symbolisiert sie
Willensstärke,
Durchhaltevermögen und das Überwinden von Schwierigkeiten. Dazu gilt sie auch noch als Glücksbringer.
Heutzutage (eigentlich schon seit der Heian-Zeit (794–1185)) wird die Pflaumenblüte allerdings überstrahlt von
der noch größeren Begeisterung der Japaner für die zarte und kurzlebige Kirschblüte (sakura).)
Wo es ausgeprägte Jahreszeiten gibt, sind immergrüne Pflanzen und Winterblüher den Menschen
schon immer aufgefallen. So auch in China, wo die Pflaumenblüte zusammen mit Kiefer und Bambus zum Motiv der
'Drei Freunde des Winters'
zusammengefasst wurde. Dieses Motiv symbolisiert Standhaftigkeit, Ausdauer und Belastbarkeit, was als
das Ideal des Gelehrten galt. Auch diese Vorstellung wurde von den Japanern übernommen. Zum einen gibt es
die Sage,
laut der ein Ume-Baum aus der damaligen japanischen Hauptstadt Kyoto in eine Provinzstadt an der Südspitze
Japans geflogen ist, um in der Nähe eines berühmten Gelehrten zu sein, der dort im Exil lebte. Dieser
Gelehrte hatte zuvor in einem Gedicht beklagt, wie sehr er eben diesen Baum vermisse.
Zum anderen sagt man in Japan, dass die Ume-Bäume dort besonders prächtig blühen, wo fleißige Studenten
und Gelehrte wohnen (Quelle).
Dazu blühen die Bäume noch zu einer Zeit, in der in Japan die Examensergebnisse
bekanntgegeben werden. Kann man sich einen besseren Prüfungs-Glücksbringer vorstellen?
Doch auch nach der Zeit der Examen ist Ume ein Glücksbringer: Die
Pflaume schützt vor dem Bösen, das
laut japanischer Vorstellung aus dem Nordosten kommt. Und so findet man in japanischen Gärten die Ume-Bäume
traditionellerweise in der nordöstlichen Ecke. Auch das Essen der Früchte soll Unglück abwehren. Ob das wohl
auch für das Verwenden von Gegenständen mit Pflaumenblüten-Muster gilt?
Wenn Sie kommentieren möchten, schreiben Sie mir eine E-Mail mit dem jeweiligen Titel des Blogeintrags
als Betreff an ateliergry@gmail.com
Relevante Informationen aus Kommentaren werde ich am Ende des Eintrags veröffentlichen.
Mit wenigen Ausnahmen tragen alle meine Werke an einer eher unauffälligen
Stelle dieses kleine Schild. Es ist eine Urheberangabe, damit meine Werke
nicht anonym in die Welt gehen wie ein Massenprodukt, sondern auf ihre
Herkunft verweisen. Auf Gemälden findet man das auch: In einer Ecke oder auch
gut versteckt im Bild steht der Name des Künstlers, oft mit Jahreszahl und
einem lateinischen Zusatz wie pinxit ("hat es gemalt"),
invenit ("hat es erfunden/entworfen") oder auch fecit ("hat
es gemacht").
Zu den berühmtesten Urheberangaben im handwerklichen Bereich gehört 'Me fecit
Solingen'. Das stand seit dem späten Mittelalter auf Klingen (Schwertern,
Degen, usw.), die in Solingen im Bergischen Land (Nordrhein-Westfalen)
hergestellt worden waren, ein lateinisches 'Made in Solingen' also. Das war
ein wichtiger Hinweis, denn Solinger Klingen waren von hoher Qualität und
genossen in ganz Mitteleuropa einen sehr guten Ruf. Man kann sich vorstellen,
wie lebenswichtig es damals war, sich auf seine Waffen verlassen zu können.
Schnell stumpf werdende Schwerter oder sich mitten im Kampf verabschiedende
Klingen waren weit mehr als nur ein lästiges Übel. Auch heute noch kommen
Schneidwaren höchster Güte aus Solingen. Nur sind es mittlerweile Messer und
Bestecke und es steht meist nur noch die geschützte Herkunftsangabe 'Solingen'
auf der Klinge.
Das lateinische 'Me fecit Solingen' bedeutet wörtlich: "Mich hat Solingen
gemacht". Hier spricht also das Werkstück selber. Mir hat es besonders
gefallen, dass meine Werke zusätzlich zur Urheberangabe auch noch eine eigene
Stimme bekommen können und deshalb steht da: "Atelier Gry me fecit" - "Atelier
Gry hat mich gemacht".
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