16/12/2024

Weihnachtszeit

Keramikskulptur eines singenden Mönchs (von Tuulikki Lundqvist) neben der Notierung des gregorianischen Introitus 'Rorate caeli'
Notierung des Introitus 'Rorate caeli' von MicheletB - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0,
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1609334

Die Werkstattkatze schläft an den Heizkörper gekuschelt, die Kisten und die Standausstattung vom Weihnachtsmarkt sind wieder weggeräumt, die Pakete sind zur Post getragen, die Winterausstellung in der Galerie Handwerk Koblenz schließt diesen Freitag und so langsam kehrt Ruhe ein. Es kann Weihnachten werden.

Ich wünsche Ihnen allen trotz der Krisen und beständigen Dummheit der Menschen ein fröhliches und friedvolles Weihnachtsfest. Kommen Sie gut ins Neue Jahr. Was die Werkstattkatze von Feuerwerk hält, wissen Sie sicher schon, also: Bitte verzichten Sie auf das laute Knallen.

Hier im Blog geht es am 13. Januar 2025 weiter.

Ich freue mich über Kommentare an ateliergry@gmail.com.

02/12/2024

Ein Eiland zum geruh’gen Rasten

Nachdem ich in der vergangenen Woche meinen Stand auf dem Grenzhöfer Winterzauber vorbereitet habe und die letzten beiden Tage um eben diesen Stand herumgetanzt bin, freue ich mich nun auf eine ruhige Adventszeit und viele gemütliche Abende mit Tee, Kerze, Buch und der Werkstattkatze. Das Strickzeug darf auch mit von der Partie sein.

Zu dem Thema passt folgendes Gedicht, auf das ich vor einer Weile gestoßen bin. Es ist über einhundert Jahre alt, aber überraschend modern in seiner Darstellung der herumrennenden, umtriebigen Menschen, die sich paradoxerweise die ganze Zeit nur nach Ruhe und Frieden sehnen. Sind das nicht wir, besonders in der Adventszeit?

Winterabend

Die Lampe brennt, im Ofen glüht das Feuer,
Im Kessel summt das Wasser für den Tee,
Dort winkt ein gutes Buch, mir lieb und teuer,
Und warm ist’s hier, liegt draußen auch der Schnee.

Fern ist des Lebens lautes Toben, Hasten,
Gedämpft nur hört man’s wie ein grollend Meer.
Hier ist ein Eiland zum geruh’gen Rasten,
Und keine wilde Welle dringt hierher.

Da mühen sie sich ab im wüsten Reigen,
Es ist ein Lärm, der bis zum Himmel dringt,
Und doch ist stets das Ziel die Ruh’, das Schweigen,
Die große Stille, die den Frieden bringt.

Was soll das bange, ruhelose Streben,
Das nie uns zu uns selber kommen lässt?
Das Beste gibt uns doch das stille Leben
Im süßen Heim, im eignen trauten Nest.
    
    Max Hoffmann · 1858-1921

Max Hoffmanns Gedicht 'Winterabend' wurde gefunden auf der Seite Lyrikmond.

A propos Adventszeit: Wenn Sie Weihnachtsmärkte besuchen möchten, so gehen Sie lieber auf kleine Märkte. Die sind viel stimmungsvoller als die großen, allerorts angepriesenen, 'schönsten' Märkte. Denn auf die schönsten Märkte will natürlich jeder und Sie schieben sich dann an den Wochenenden als Teil einer gewaltigen Menschenmasse an Ständen vorbei, von denen Sie kaum etwas sehen können. Was dann nicht so schön ist.

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